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Mittwoch, 17. Januar 2018

[ #Migration ] Wussten Sie, dass ...

Wussten Sie, dass ...

"Fremdhäßige" in der Vorarlberger Umgangssprache Menschen mit "migrantischem Hintergund" sind? 


Sie heißen so, weil sie eine andere Kleidung (Vorarlberger Mundart: "Häß" = Kleidung, Gewand) tragen. 

Migrantischer Hintergund. Das Wortpaar "migrantischer Hintergrund" hat den Beigeschmack von Apartheid und tatsächlich dient er meist dazu, die Menschen und selbst die Österreicher auseinander zu dividieren. Denn Fakt ist, dass es selbst in dem seit Jahrhunderten multikulturellen Wien nur 24 Prozent "Ausländer" gibt, in Vorarlberg 14 Prozent, detto in Salzburg und schon in Tirol liegt man mit 12,4 unter dem österreichischen Durchschnitt von 12,5 Prozent. Alle anderen "Fremden" haben eine österreichische Staatsbürgerschaft und nicht wenige der jüngeren davon haben beim österreichischen Bundesheer gedient.

Hat Heimat für Sie eine Flagge?. Die berühmte Frage des Schweizer Autors Max Frisch „Hat Heimat für Sie eine Flagge?“ stellt sich im politischen Tagesgeschehen heute täglich. Dabei ist die Vorarlberger "Migrationsgeschichte" mehr als tausend Jahre alt. Die ersten Menschen in Vorarlberg standen bereits in regem Kontakt zu den Nachbarn nördlich und südlich der Alpen, und waren selbst bereits Zuwanderer. Ein autochthones, originäres Vorarlberger Volk hat es nie gegeben. Immer war es ein sich ständig änderndes Gemisch. Und dieser "guten Mischung" verdanken wir unseren Wohlstand. Und niemand von uns ist ohne "migrantischen Hintergrund".

Auswanderung. Die Geschichte der Schwabenkinder, Krauthobler und Brasilienauswanderer zählen wir zur Geschichte und vergessen, dass auch das Armutsmigration war, dass dasWirtschaftsflüchtlinge aus Vorarlberg waren. Die ganze Wahrheit heute aber ist die: Vorarlberg ist heute wieder ein Auswanderungsland! Allein um diese Abwanderung in andere Bundesländer zu kompensieren braucht Vorarlberg zwingend Zuwanderung. Aber auch ins Ausland wandern die Vorarlberger ab. Während aus Österreich mit einer Bevölkerungszahl von 8,5 Millionen Menschen mit Stand 1.1.2014 nur 5.992 Österreicher ins Ausland verzogen sind, sind es allein in Vorarlberg von 375.000 Bevökerung 525 Mitbürger die im Ausland ihr Glück suchen!

Stadtluft. Migration wertet besonders Städte auf. Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass Wanderungen historisch gesehen als Normalität zu betrachten sind und jede Geschichte des Menschen und der Städte auch als eine Geschichte von Migration und Wanderung dargestellt werden kann. Und Städte sind immer Ziel der Wanderbewegungen. 60 Prozent der Bevökerung der EU leben heute in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern. Beweggründe um in die Stadt zu ziehen sind meist Arbeit und Beruf, Bildung und Ausbildung sowie die Steigerung der Lebensqualität allgemein. Die Migration füllt nicht nur die Städte auf, sie wertet sie auch auf, sie ist Träger von Vielfalt und Motor für neue Entwicklungen. Dies gilt umso mehr in Zeiten globaler Vernetzung durch die rasante Entwicklung von Informations- und Transporttechnologien, in denen Globales und Lokales auf neue Art aufeinander trifft und zu immer neuen Verbindungen führt. Eine Öffnung zur Welt.

Stadtluft macht frei. ⇢      


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